Freitag, 11. Mai 2007

fand meinen alten handschuh wieder...

café tinells del sol Gestern als ich in der Nähe von St. Eriksplan die Straße überqueren wollte, sah ich es.

Obwohl ich eigentlich in die entgegengesetzte Richtung wollte, machte ich doch noch einmal kehrt, um der Sache auf der Grund zu gehen.
Ich muss wohl ein wenig seltsam gewirkt haben, wie ich alleine in den Laden trat, dann nach einigen Schritten stehen blieb, um die rustikale Holzverkleidung der Wände, die hellen Tische und nicht zuletzt die Theke mit den Gebäckvitrinen zu mustern. Aber an den Wänden hingen bunte Portraits von genau der gleichen Art, wie es sie in meinem favourisierten Café in Sundsvall gegeben hatte.
Nach ein paar verstrichenen Augenblicken stand ein Mann von einem der Tische auf, ging hinter die Theke und schaute mich erwartungsvoll an. Ich trat näher, immer noch leicht irritiert von diesem mir nicht geheuren Paralleluniversum. Statt der wohl erwarteten Bestellung erzählte ich ihm von meiner Verwunderung. Und er erzählte daraufhin, das dieses hier das Vorgängerlokal des Tinells war, bevor die damaligen Besitzer nach Sundsvall zogen. Er fragte mich ob ich schon da gewesen wäre, was ich natürlich bejahte (die Spekulationen, dass ein Bild von mir als "Kundin des Monats" aufgehängt werden sollte und die Benennung eines eigenen Gebäckstücks nach mir verschwieg ich ihm).

Ohne Kaffee verließ ich das andere Tinells. Ich musste wohl wie jemand gewirkt haben, der nach Jahren die Vorlage zu seinem zig-mal gesehenen Lieblingsfilm sieht.
Und ein bißchen enttäuscht ist.

Montag, 7. Mai 2007

leaving sundsvall

Meine letzte Fahrt nach Sundsvall war im Vorfeld durch viele verschiedene Erinnerungen belastet. Einerseits habe ich mich in dieser Stadt im letzten Jahr nicht immer wohl gefühlt. Andererseits habe ich gerade Anfang dieses Jahres noch viele neue nette Menschen hier kennengelernt, so dass ich Sundsvall wohl am liebsten mochte, als ich schon dabei war zu gehen.

Wenn man etwas in schöner Erinnerung behält, läuft man in der Gefahr dass man beim Versuch es zu wiederholen enttäuscht wird. Davor wurde ich glücklicherweise verschont.
Am Abend meiner Ankunft saßen Anna und ich bis tief in die Nacht auf der Couch und haben aufgeholt, was wir seit meiner Abreise an gemeinsamen Gesprächen mit Tee und Schokolade versäumt haben. Am nächsten Morgen hatte sich zwar der Schnupfen, den ich seit Valbourg in Uppsala mit mir herumtrug, zu einer handfesten Erkältung entwickelt, dennoch wurde das letzte Wochenende in der Stadt zu einem der schönsten, die ich hier hatte.
Ich hoffe wirklich, dass die Vorsätze und Versprechen sich wiederzusehen, eingehalten werden und die Erinnerung es nicht zu etwas verkommen lässt das nur "irgendwie ganz gut war".

tunnelbana-panorama. nicht sundsvall, aber schweden.


Hinter all diesen Fenstern sitzen Menschen,
du hast es immer geahnt,
dass sie es wert sind zu bleiben
du bist den ganzen Weg gerannt.

Sonntag, 29. April 2007

Helden des Alltags

Als ich vorhin an der Kasse im Hemköp in meinem Stadtteil stand, bediente mich eine ältere Dame. Nachdem sie bereits alle meine Waren über den Scanner und ich meinerseits meine Swedbank-karte durch den Schlitz in dem dafür vorgesehenen Apparat gezogen hatte, fragte sie mich, ob ich den für den Kaffee keinen Coupon hätte. Ich verneinte.
Als sie darauf aufstand und nach hinten in den Laden eilte um mir einen zu holen, dachte ich, dass sie mir vielleicht den Rabatt schon abgezogen hätte und jetzt gezwungen war den Strichcode oder Ähnliches von dem Rabattkärtchen einzuscannen.
Tatsächlich kam sie wenig später mit einem Hemköp-.Werbeprospekt zurück, auf dem links ein eingerahmtes Kästchen für einen Preisnachlass auf Löfbergs Lila-Kaffee aufgedruckt war. Sie reichte mir einen Stift, damit ich auf der gestrichelten Linie meinen Namen eintragen konnte, dann nahm sie den Prospekt um ihn mit einer Schere den Coupon auszuschneiden.
Als sie ihn schließlich über den Scanner zog, dachte ich die Sache wäre damit erledigt und wollte mich verabschieden. Doch stattdessen hieß sie mich an zu warten, öffnete die Kasse und reichte mir die zwölf Kronen, die ich durch den Coupon und durch ihre Mühe gespart hatte.

Ich hoffe jetzt einfach mal, dass ich nicht allzusehr wie eine bedürftige Studentin ausgesehen habe und sie sich daher zu ihrem Handeln genötigt sah. Aber diese Frau hat so ziemlich alle schlechten Erfahrungen ausgeglichen, die ich bisher mit Supermarktverkäufern, und besonders mit denen am Postschalter ivom ICA, gemacht habe.

Freitag, 20. April 2007

zeitlos, raumlos.

was wahres.


einfach mal so.

Samstag, 14. April 2007

Ostern in Kurzfassung

ostern...tja...


Freitag:
Fast den Bus Nach Lund verpasst, neun Stunden Fahrt auf einem Mittelgangplatz bis man dann endlich "so richtig" im Süden ist.

Samstag:
Sightseeing Lund, das Münster des Nordens und die Suche nach einem Skier-Lückenfüller, leider erfolglos. Abends Weggehen in Malmö (denn: nur zwanzig Minuten mit dem Bus dahin).

Sonntag:
Ooostern! Gottesdienst auf Schwedisch (die einzige katholische Kirche in der Stadt sah aus wie andernorts das Pfarrheim). Danach gutes Essen in der Sparta-Wohnheimsküche und Schokoladenosterhasen für alle! (Die von Mama zugeschickten Lindt-Eier wurden dann doch vor allem von mir verzehrt, andere sind mit ihren Prioritäten schon übergelaufen zur Marabou-Marke)

Montag:
Ja, was war da eigentlich? Gemütliche Tage auf blauen Sofen haben auch was für sich. Am Abend dann: Aufhören, wie alles begann: "Tillsammans" und die Erkenntnis, dass das Vermögen, Schwedisch zu verstehen, proportional mit der Dauer des eingenommenen Snus steigt!

Dienstag, 3. April 2007

Es lebe die Kunst!

mosebacke etablissement
Etwas was ich nach einem Monat Praktikum zu schätzen gelernt habe, sind Vernissagen.
Neben der aufregenden Atmosphäre von Kunst und Leuten bei solchen Veranstaltungen üben auch die Gratis-Häppchen und das Glas Sekt einen ganz eignen Reiz aus.

Bizarre Kunstfilme in abgedunkelten Räumen können so ihre Wirkung gleich um ein Vielfaches intensiver entfalten!

Montag, 26. März 2007

Genauso anregend wie eine Tasse Kaffee...

... aber nicht ganz so angenehm aromatisch ist es, wenn man aus Versehen mit einem Klick die 2800 Einträge umfassende Database des Galerie-Servers löscht.
Oder es zumindest für vier bange Minuten denkt.

Puh, Glück gehabt!

Samstag, 24. März 2007

Kommer du från Tyskland?

Fährt man in Stockholm vormittags U-Bahn, sind es zwei verschiedene Gratis-Zeitungen die man in die Hand gedrückt bekommen kann: Metro oder die Stockholm City.

Als ich gestern auf dem Rückweg in der Bahn keinen Sitzplatz mehr ergattern konnte, fiel mein Blick in die aufgeschlagene Stockholm City eines anderen Fahrgastes.
Auf einer Doppelseite war ein Bericht über das internationale Stockholm ausgebreitet, gut ein Dutzend Bürger Stockholms waren mit Foto und der Flagge ihres jeweiligen Herkunftlandes abgebildet. Als ich die deutsche Fahne zunächst nicht finden konnte, erstaunte es mich; noch mehr aber als sich schließlich neben der belgischen eine Doktorantin aus Tyskland vorstellte.

Wenn das die Silvia sehen würde!
Aber ich will mal nicht so sein, zumindest die Farben stimmen, wenn auch in verkehrter Reihenfolge. Und wie heißt es doch so schön "Einem geschenkten Gaul..."

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malgosia (Gast) - 30. Apr, 07:48

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Zuletzt aktualisiert: 16. Jul, 16:59

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